Gespannte, freudige Erwartung herrschte am Samstag, dem 16. September, vor und in unserer Kirche im Ostring, als sich gegen 13.45 Uhr unser Priester Marco Enders von seinem Platz erhob, um seine Braut, die von ihrem Bruder an den Altar geleitet wurde, dort zu empfangen. Die beiden hatten sich den göttlichen Segen zu ihrem eine Woche zuvor geschlossenen Ehebund erbeten und sollten diesen nun in dem um 14.00 Uhr beginnenden Traugottesdienst durch Apostel Haeck empfangen.
Nach einem wunderschönen musikalischen Rahmenprogramm, gestaltet von einem speziell zusammengestellten Orchester sowie dem durch etliche Gäste verstärkten Gemeindechor und einigen Kindern der Gemeinde, wurde der Gottesdienst von allen Anwesenden durch das Eingangslied, GB 321, "Gott, unser Festtag ist gekommen", eingeläutet. Der Apostel baute seine Predigt auf dem bekannten Wort aus 1. Joh. 4, 16 auf, welches das Brautpaar auch für die Titelseite des von ihm selbst gestalteten Programmheftes ausgewählt hatte: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." Da Gott selbst die Liebe ist, möchte er diese, indem er in uns Wohnung macht, auch in uns hinein legen. Der Apostel stellte dabei einige Facetten der Liebe deutlich heraus, die nicht nur unser Verhältnis zu unserem himmlischen Vater, sondern auch das Zusammenleben in einer gesegneten Ehe prägen sollten:
o Gott höher zu achten als sich selbst
o die "Furcht", sich gegenseitig zu betrüben
o Freude und Sorgen miteinander zu teilen und auch einmal ein Ruhepol für den anderen zu sein , der im gemeinsamen Gebet die Hilfe Gottes erfleht
o Probleme nicht "unter den Teppich zu kehren", sondern offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen
o dem anderen gerne zu vergeben in dem Bewusstsein, selbst ebenso immer wieder der göttlichen Gnade zu bedürfen.
Hirte Binder, Vorsteher der Gemeinde, griff diesen Gedanken ebenfalls noch einmal auf und vertiefte ihn in dem Bild der Brücke, die die Liebe immer neu entstehen lasse: die Brücke, die das Herz des Nächsten immer wieder auch über so manche Unzulänglichkeiten und eventuell vorhandene Unterschiedlichkeiten hinweg zu erreichen sucht.
Nach der Spendung des Trausegens und der Beendigung des Gottesdienstes durch Gebet, Schlusssegen und den gemeinsam dargebrachten Dank in dem Gesangbuchlied "Danket dem Herrn" zog das Brautpaar, musikalisch begleitet vom Hochzeitsmarsch aus "Lohengrin", aus dem Kirchenschiff, um dann im Vorraum die Glück- und Segenswünsche aller Anwesenden entgegenzunehmen.
Ein wahrer Festtag – nicht nur für das Brautpaar, sondern auch für die ganze Gemeinde, die anschließend eingeladen war, noch einige Augenblicke mit den beiden und ihren Gästen Gemeinschaft zu pflegen und auf eine gesegnete Zukunft anzustoßen.
Fotograf: Tobias Waldenmeier