Am Sonntag, dem 25.10.2015 diente Apostel Clement Haeck den Geschwistern der Gemeinden Neustadt und Haßloch. In diesem Gottesdienst fand auch die Segenspendung zu einer silbernen und einer goldenen Hochzeit statt. Besondere Freude bereitete auch die Anwesenheit des Dekans Armin Jung, der für die Pfarreien des evangelischen Dekanats Neustadt zuständig ist, und Frau Dr. Ulrike Werland, Vorstand im Neustadter Verein für Bildung und Integration und Presbyterin der Hambacher Paulusgemeinde.
Dem Gottesdienst lag ein Bibelwort aus 2. Könige 5,14 zugrunde: "Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben und er wurde rein".
Der Apostel wies zu Beginn des Gottesdienstes auf die Bedeutung des Entschlafenen-wesens unter Verweis auf die Textstelle in 1. Petrus 4, 6 hin. Darin wird darauf hingewiesen, dass auch den entschlafenen Seelen in der jenseitigen Welt das Evangelium verkündet wird. Darüber hinaus wird den Entschlafenen die Hinnahme der Sakramente im dreieinigen Namen Gottes angeboten, die sie durch Handauflegung des Apostels an Lebenden empfangen können, wie es die Heilige Schrift auch aus der Urkirche beschreibt (1. Korinther 15, 29).
Da die entschlafenen Seelen ihre Persönlichkeit beim Eingang in die jenseitige Welt nicht abgeben und auch weiterhin ihren freien Willen haben, können sie in ihrer bisherigen sündhaften Geisteshaltung beharren, was eine geistige Gebundenheit bedeutet. Ihnen kann nur geholfen werden, wenn sie die angebotene Gnade annehmen.
Die Vorbereitung für den Gottesdienst für Entschlafene sei deshalb überaus wichtig, wenn wir diesen Seelen im Gebet eine wirksame Hilfe sein wollen. Sie besteht in der barmherzigen Fürbitte, aber auch im Vorbild im Glaubensleben und in der innigen Verbindung mit ihnen ohne Einschränkungen und Vorbehalte.
Im Zusammenhang mit dem Bibelwort wies der Apostel daraufhin, dass der Feldhauptmann Naaman zunächst fester Zuversicht war, dass ihn der Prophet Elisa gesund machen kann. Gleichwohl musste er sein Denkmuster ändern, um geheilt zu werden. Er meinte mit großen Geschenken seine Heilung bewirken zu können. Elisa hingegen lehnte die Annahme der Geschenke ab und trat auch nicht zu Naaman, sondern ließ durch seinen Boten ausrichten, was er tun müsse, um geheilt zu werden.
Erst durch Zureden seiner Diener tauchte Naaman sich im Jordan siebenmal unter und wurde dadurch gesund.
Der Apostel betonte in seinem Dienen, dass auch wir den Herrn nicht mit unseren Werken und Opfern beeindrucken können. Gott verlangt auch von uns, dass wir unseren Stolz und Dünkel ablegen und in der Gesinnung "Nichts hab ich zu bringen..." um Gnade bitten. Dann kann man auch im Glauben handeln, wenn etwas gesagt wird, was menschlich gesehen uns nicht immer verständlich ist. Auch heute schickt der Sohn Gottes seine Boten, um allen das Heil und damit die Heilung geistlicher Gebrechen anzubieten.
In seinem Mitdienen hob Bischof Kreutz das Erkennen der Hilfsbedürftigkeit hervor. Sie ist die Grundlage für eine Veränderung zum Guten. Um bei den Entschlafenen diese zu bewirken, ist inniges Beten wichtig, was bei Gott Hilfe auslöst. Wir können nur fürbittend einstehen; die Erlösung schafft Christus.
Nach dem Genuss des heiligen Abendmahls und dem von der Gemeinde gesungenen Lied "Singt ein Lied von Gott" erhielten die Geschwister Joachim und Kati Paulus den Segen zu ihrer silbernen Hochzeit. Ihnen gab der Apostel das Wort aus Psalm 73,25 und 28 "Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde, aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte" als Wegweisung für ihre künftige Zeit an die Hand.
"Ich aber will auf den Herrn schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören" (aus Micha 7,7) waren die Worte, die der Apostel dem Goldenen Hochzeitspaar Manfred und Ulla Wehmeier für ihren weiteren Glaubens- und Lebensweg gab.
Der Gottesdienst wurde von Chor und Orchester umrahmt, wobei auch mit besonderen Liedern, die den langen gemeinsamen Lebensweg der beiden Jubelpaare prägten, große Freude ausgelöst wurde.
Nach dem Gottesdienst war die Gemeinde zu einem Sektumtrunk eingeladen. Dieser bot
die Möglichkeit der Gemeinschaftspflege und mancher wertvoller Gespräche auch mit den Gästen Dekan Jung und Frau Dr. Werland. Beide zeigten sich beeindruckt vom Gottesdienst und der Atmosphäre, die sie erlebt hatten.
Gert Krieg/Helmut Glass