Am Sonntag, dem 19. Juli 2015, diente unser Bischof in der Kirche in der Hohenzollernstraße den Gemeinden Oggersheim und Gartenstadt. In diesem Gottesdienst empfingen die Geschwister Clemens auch den Segen zur ihrer Goldenen Hochzeit. "Darum macht euer Herz weit (2. Korinther 6,13)" lag dem Gottesdienst als Textwort zu Grunde.
Unser Bischof ging zu Beginn auf das gesungene Eingangslied "Lasst die Herzen immer fröhlich sein" ein und machte deutlich, dass die Freude an dem, was uns der liebe Gott aus Liebe geschenkt hat, Ausdruck unseres Lebens sein soll. Dafür ist eine entsprechende Denkweise erforderlich. Unser Handeln resultiert aus unserer Denkweise, die in unseren Herzen begründet ist. Unsere Denkweise muss sich deshalb nach dem Evangelium richten.
Die Grundlage hierfür hat der liebe Gott in der Wiedergeburt aus Wasser und Geist geschaffen. Die Kraft dafür erhalten wir im Heiligen Abendmahl.
"Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist." Das ist unsere Lebensaufgabe. Dafür müssen wir unser Herz ganz weit machen. Der Herr Jesus dient uns dafür als Vorbild. Er zeigte nie Engstirnigkeit oder Berechnung. Er half jedem ohne Erwartung einer Gegenleistung. Wenn wir so handeln, wirkt und waltet das weite Herz, das voller Liebe ist und nicht auf Äußerlichkeiten achtet und sich deshalb auch jedem zuwendet. Das weite Herz ist nicht nachtragend und reagiert verständnisvoll auf die Fehler des Nächsten. Es wendet sich diesem auch zu, wenn Äußerlichkeiten oder Verhalten nicht gefallen. Das weite Herz schafft damit auch die Grundlage für die Entwicklung des Evangeliums in den Gemeinden, da es Raum für anders Denkende und anders Handelnde hat.
Bezirksevangelist Keller, der mitdiente, stellte die Frage: Worauf kommt es bei uns als Gotteskinder an?
Der Mensch hat Vorstellungen. Der liebe Gott gibt Vorgaben. Unser Herz wird durch unsere Gedanken und unser Handeln bestimmt. "Unsere Gedanken sind frei", heißt es in einem Sprichwort. Bedeutet dies, dass unsere Gedanken und damit auch unserem Handeln keine Grenzen gesetzt sind?
Unser Herz zu weiten bedeutet, dass wir unsere Gedanken im Zaum halten müssen. Unsere Augen dürfen nicht alles sehen, unsere Ohren nicht alles hören, weil sonst unser Herz, unsere Gesinnung, unsere Handlungsfähigkeit eingeengt werden, somit unsere Herzen nicht frei sind.
Gott hat uns gesegnet, damit wir ein Segen für andere sein können. Er bietet uns stets seine Hilfe an, damit auch wir anderen helfen können. Wir müssen alles daran setzen ein weites Herz zu haben, auch für solche, die uns nicht gefallen, uns Böses getan haben, für alle, die uns der liebe Gott als Nächsten gegeben hat.
Da wir alle unvollkommen sind, gibt uns der liebe Gott in jedem Gottesdienst im Heiligen Abendmahl die Möglichkeit, dass unsere Herzen wieder frei, aber auch immer weiter werden. Lasst uns diese Kraft immer wieder in Anspruch nehmen.