Ludwigshafen, 28.06.2020 Den letzten Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche in dem Kirchengebäude „Ludwigshafen-Hohenzollernstraße“ hielt heute Apostel Gert Opdenplatz. Corona-bedingt konnten nur wenige persönlich dabei sein. Der Weihegottesdienst der damals neu erbauten Kirche hatte am 27. Mai 1951 stattgefunden. Zentrale Gottesdienste für den Ältestenbezirk wurden in diesem Gebäude auch nach der Gemeindeschließung 2015 weiter durchgeführt. Mit dem Verkauf der Kirche enden nun knapp siebzig Jahre Gottesdienst-Gemeinschaft an diesem Ort.
Auf die Frage was er mit dieser Kirche verbinde, fand Apostel Gert Opdenplatz prägnante Worte: „Für mich bedeutet dies Lobpreis Gottes aus tiefstem Herzen. Alles war Gnade, alles ist Gnade, und alles bleibt Gnade.“ Dieser Gedanke prägte auch den Gottesdienst, dem das Bibelwort aus Psalm 34, 4 und 6, zugrunde lag: „Preiset mit mir den Herrn und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! […] Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude.“
Mancher Gottesdienstteilnehmer vor Ort oder an den mehr als 400 You tube Empfangsstellen mag sich gefragt haben, ob denn ein Lobpreis angesichts des Verkaufs der Kirche angebracht sei. Bezirksevangelist Stefan Weng brachte dies in seinem Wortbeitrag auf den Punkt: „Wenn es nicht weh tun würde, hätten wir etwas falsch gemacht. Aber wir können aus der Tiefe unseres Herzens in die Zukunft schauen und voller Zuversicht das mitnehmen, was wir hier erlebt haben.“
Dankbarer Rückblick - Alles war Gnade
Damit begann Apostel Opdenplatz auch seine Predigt: „In der Rückschau auf das, was wir hier erlebt haben, stellen wir fest: Alles war Gnade. Viele Hochzeiten, Amtseinsetzungen, Konfirmationen, geistliche Konzerte, Apostel- und Stammapostelgottesdienste haben wir hier erleben dürfen. Gott hat hier viel getan und wir konnten den Segen erleben.“
Dankbarer Einblick - Alles ist Gnade
Dankbar könnten die Gläubigen ebenfalls sein, Einblick in Gottes Walten erhalten zu haben und zu erleben, was er durch sein Wort an gläubigen Seelen im Diesseits wie im Jenseits wirke. Gerade dies sei ja ein Spezifikum neuapostolischer Lehre, dass der Geist Gottes nicht nur im Diesseits sondern auch im Jenseits Erlösung schaffe.
Dankbarer Ausblick - Alles bleibt Gnade
Und auch zukünftig bleibt der dankbare Blick auf Jesus Christus gerichtet, denn auf ihn zu schauen bedeutet „strahlen vor Freude“: Unser Herr kommt!
Stellvertretend für viele Glaubensgeschwister gedachten Apostel Opdenplatz und Bezirksevangelist Weng einiger Namen, die mit der Kirche untrennbar verbunden seien: Bezirksältester Adolf Müller und besonders auch seine Frau Ruth, die Vorsteher der Gemeinde, stellvertretend Hirte Karlheinz Clemens, die hier in dieser Kirche zu Gottes Ehre gewirkt und zu ihrer Zeit den Herrn gepriesen und seinen Namen erhöht hätten. „Nimmer vergehet, was du liebend getan…“
Entwidmung und neuer Eigentümer
Im Anschluss an Sündenvergebung und Abendmahl endwidmete der Apostel das Kirchengebäude dem Feiern von Gottesdiensten der neuapostolischen Kirche. Zukünftig werden hier Gottesdienste der Freien Christengemeinde Ludwigshafen „Wort des Lebens“ stattfinden. Zuvor hatte Bezirksevangelist i.R. Rudi Keller noch einen Auszug aus der Gemeindechronik vorgetragen. Die neuen Eigentümer, vertreten durch Pfarrer Vitali Goldnik, Andreas Neufeld und Johann Stykow, nahmen am Gottesdienst teil. Zur Begrüßung hatte Apostel Opdenplatz vor dem Gottesdienst je eine Ausgabe des Katechismus überreicht: „Damit Sie auch wissen, wer ihr Vorgänger in diesem Haus gewesen ist.“ Auch dies sei noch einmal ein Grund zu danken, so der Apostel, dass hier nach wie vor christliche Gottesdienste stattfinden könnten. Und Johann Stykow bekräftigte: „Wir sind da offen, kommen Sie gerne vorbei und schauen Sie nach.“
Ein musikalischer Abschluss
Ein letztes Mal erklang zum Abschluss des Gottesdienstes Musik. Das Gemeindelied „Stern, auf den ich schaue“ in einer Bearbeitung vorgetragen von einem Streichquartett, das den Gottesdienst stimmungsvoll und zu Herzen gehend umrahmt hatte. „Wie gerne hätte ich hier heute noch einmal stimmgewaltig und mit vollem Werk zu Gottes Preis gesungen und musiziert, so wie diese Kirche viele musikalische Höhepunkte erlebt hat.“ beschrieb Apostel Opdenplatz seine Empfindungen. „Das ist nun zwar leider nicht möglich, aber lasst uns mit diesem Lied noch einmal an all die musikalischen Höhepunkte erinnern, die hier erklungen sind. Alles möge zur Ehre Gottes und zum Lob Christi dienen.“
Der vor dem Gottesdienst gezeigte Film mit verschiedenen Höhepunkten aus über 100 Jahren Kirche in der „Hohenzollernstraße“ ist hier zu sehen, verbunden mit weiteren Impressionen und Stimmen aus der langjährigen Geschichte.
28. Juni 2020
Text:
M. Marzinzik
Fotos:
Christian Deubel
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